Nicht nur die Energiewende, sondern auch die steigenden Energiepreise sorgen dafür, dass immer mehr Menschen darüber nachdenken, selbst nachhaltigen Strom zu produzieren. Doch nicht jeder hat die Möglichkeit, sich eine große Photovoltaik-Anlage auf seinem Dach zu installieren. Hier kommen die sogenannten Balkonkraftwerke ins Spiel.
Unter einem Balkonkraftwerk versteht man eine kompakte Solaranlage, die auf dem Balkon, der Hauswand, dem Gartenhäuschen oder der Terrasse installiert werden kann, um dort Strom aus Sonnenenergie zu gewinnen. Dieses besteht meist aus ein bis zwei Solarmodulen, die aus Sonnenlicht elektrischen Strom erzeugen, und einem Wechselrichter, der den erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt. Ist der Strom erst einmal umgewandelt, kann er über ein entsprechendes Kabel ganz einfach in das eigene Hausnetz eingespeist und direkt verbraucht werden. So ist es möglich, auch ohne große Investition und ohne eigenes Haus oder Grundstück einen Teil zur Energiewende beizutragen.
Wir haben dir hier in einem kleinen Ratgeber die wichtigsten Informationen zu Balkonkraftwerken zusammengefasst. Wir zeigen dir, welche Vorteile die kleinen Photovoltaik-Anlagen mit sich bringt und was du vor und nach der Anschaffung unbedingt beachten musst.
1. Vorteile eines Balkonkraftwerkes
Besonders umweltfreundlich: Solarenergie ist eine saubere und erneuerbare Energie, die keine fossilen Brennstoffe verbraucht und keine schädlichen Emissionen verursacht. So leistest du deinen Beitrag für eine erfolgreiche Energiewende und eine bessere Zukunft mit mehr nachhaltiger Energie.
Energiekosten sparen: Ein eigenes kleines Kraftwerk auf dem Balkon kann dazu beitragen, die Stromkosten zu reduzieren. Der selbst produzierte Strom ersetzt Teile der benötigten Energie, die normalerweise vom Netzanbieter eingekauft werden müsste.
Leichte Installation: Balkonkraftwerke können in der Regel ohne großes handwerkliches Geschick installiert werden. Zudem sind sie ausgesprochen wartungsarm.
Flexibler Einsatz: Strom aus einer privaten Solaranlage kann für den alltäglichen Gebrauch im Haushalt verwendet werden, wie z.B. Beleuchtung, Küchengeräte und sogar zum Aufladen von Elektrofahrzeugen.
Wertsteigerung: Ebenso, wie jede Photovoltaik- oder Solarthermie-Anlage, steigert ein Balkonkraftwerk den Wert des Eigenheims. Immobilien, mit Anlagen zur Gewinnung von erneuerbaren Energien, sind sehr gefragt.
Unabhängigkeit von Stromversorgern: Je größer das Kraftwerk ist und je mehr Strom erzeugt wird, desto unabhängiger bist du von deinem Stromversorger. Dies kann bis zur kompletten Autarkie reichen.
Steuervorteile: Viele Länder bieten steuerliche Vergünstigungen für die Installation von erneuerbaren Energiesystemen an. Informiere dich am besten vorab bei der zuständigen Behörde über die aktuellen Regelungen. (In Deutschland findest du entsprechende Informationen bei der BAFA, der KfW oder der dena, sowie bei deinem lokalen Energieversorger.)
Produkttipp: Bei optimaler Sonneneinstrahlung können sich unsere Modelle schon innerhalb von knapp 3 Jahren.
2. Welche Nachteile gibt es?
Hohe Anfangsinvestition: Vielen stellen sich die Frage: "Lohnt sich ein Balkonkraftwerk wirklich?" Die Anschaffungskosten können in der Tat teuer sein. In der Regel amortisiert sich diese Investition allerdings schon innerhalb von etwa 3 Jahren.
Wetterabhängigkeit: Der Ertrag von Solarmodulen hängt direkt von der Sonneneinstrahlung ab. Bei schlechten Wetterbedingungen, wie beispielsweise Regen, oder bei suboptimaler Ausrichtung der Module, wird die Energiegewinnung beeinträchtigt. Dies kann zu einer geringen Stromproduktion, bis hin zur Unterbrechung der Stromversorgung des Balkonkraftwerkes führen.
Rechte, Regeln und Pflichten: Die Verwendung eines Balkonkraftwerkes ist in der Regel genehmigungsfrei, bedarf aber einer Anmeldung beim Netzbetreiber. Für nähere Informationen siehe hierzu im Kapitel 3 den Punkt Genehmigungen und Regulierungen.
3. Worauf muss ich vor der Anschaffung eines BKWs achten?
Größe und Gewicht: Mache dir vor der Anschaffung bewusst, wie viel Platz du für dein Balkonkraftwerk zur Verfügung hast. Was auf Bilder handlich aussieht, stellt sich am Ende eventuell als viel zu groß heraus. Gehe also lieber auf Nummer sicher, dass du über genügend Platz auf deinem Balkon, der Terrasse oder dem Dach verfügst. Zudem solltest du dich vergewissern, dass der Untergrund auch das Gewicht der Solarmodule tragen kann. Auf einer Solarhalterung - separat erhältlich - werden die Module befestigt.
Genehmigungen und Regulierungen: Die Installation eines Balkonkraftwerkes ist in der Regel genehmigungsfrei. Speziell bei Mietwohnung ist es aber wahrscheinlich, dass du eine Erlaubnis von deinem Vermieter oder deiner Hausverwaltung benötigst, bevor du dir Solarpanele auf deinem Balkon installieren darfst. Darüber hinaus ist es notwendig, die Verwendung eines Balkonkraftwerkes bei deinem Netzbetreiber anzumelden. Dies ist im Normalfall jedoch kostenfrei. Nach aktuellem Stand (26.01.2023) ist die Einspeiseleistung von Balkonkraftwerken auf 600 Watt pro offiziellen Zähler begrenzt. Über alle Bedingungen zu Montage, Installation und den Betrieb sowie zur Anmeldung bei örtlichen Netzbetreibern, Finanzbehörden und der Bundesnetzagentur, hat sich der Kunde vor dem Kauf selbstständig zu informieren.
Elektrische Anschlüsse: Stelle sicher, dass du über die erforderlichen elektrischen Anschlüsse verfügst, um die PV-Anlage an dein Hausnetz anzuschließen. Für sämtliche elektrische Arbeiten am Stromnetz sind Elektrofachkräfte einzubeziehen.
Wartung und Reinigung: Solarmodule sollten regelmäßig gesäubert und von Staub, Schnee und anderen Verunreinigungen befreit werden, um ihre Leistung zu optimieren und eine bestmögliche Energiegewinnung zu gewährleisten.
Versicherung: Es wird empfohlen, dass das Balkonkraftwerk durch eine Versicherung abgedeckt ist, falls es zu Schäden kommen sollte.
Tipp: Wenn du hilfe beim Aufstellen deines Balkonkraftwerkes benötigst, schau doch mal hier: